Eine kleine Kiste voller Erinnerungen an eine Woche Mallorca – Brandy, Salz, ein Bild, Kekse und Me(e)hr.
Aber von vorne. Eine Woche entspannen auf Mallorca stand auf dem Programm. Einfach treiben lassen. Natürlich treibt es einen Gourmetgeek hier und da wie zufällig auch zu kulinarischen und spannenden Orten. So kam eine Kiste voll leckerer und schöner Mitbringsel zusammen.
Suau – ein mallorquinischer Brandy
Was für eine unerwartete und leckere Entdeckung direkt am ersten Abend. Keine Frage, einer unserer ersten Wege führte zum Abendessen in eine Bodega. Wir entschieden uns für die „Casa Manolo“ in Ses Salines – keine 20 Minuten mit dem Rad von Es Llombards, wo wir Quartier bezogen hatten.
Angenehm satt nach einer reichhaltigen und köstlichen Auswahl an Tapas, fragte ich nach einem Brandy.
„Welchen Brandy möchtest du haben?“
Ein kurzer Blick auf die Karte und ich entdeckte einen meiner Lieblinge – den 1866.
„Gute Wahl! Aber kennst du auch unseren mallorquinischen Brandy?“
„Nein…?“ und bevor ich weiterreden konnte holte sie auch schon die Flasche und ließ mich probieren. Was soll ich sagen? Richtig, richtig lecker! Ein 15 jähriger Solera Reserva, süsslich-fruchtig und ölig mit einem Hauch Vanille läuft er schön weich die Kehle runter. Seit 1851 brennt die Bodegas Suau Brandy nach dem Solera Verfahren und hat auch Gran Reservas und andere Spezialitäten im Angebot, wie z.B. den Suau 25 oder 50 und auch einen London Dry Gin. Die haben wir auf der Tasting Liste! :-)
Eingepackt habe ich eine Flasche von dem Suau Solera Reserva 15 Anos. Mit ca. 24 Euro je 0,7 Liter Flasche ist er preislich absolut vertretbar. Der erste Abend ging also schon super los und war auch aus Gourmetgeeks Sicht ein Highlight!
Flor de Sal d‘Es Trenc
Salz – unverzichtbar in unserer Küche. Über das Flor de Sal hatte ich schon eine Menge gehört, es aber noch nie probiert. Und bis auf unser Rauchsalz war für mich Salz gleich Salz, aber weit gefehlt! Den Tipp die Salinen auf jeden Fall zu besuchen hatte ich von einer Freundin, die mir auch eine Führung wärmstens ans Herz legte.
In unmittelbarer Nähe zum (wunderschönen) Strand von Es Trenc liegen die Salinen, in denen das Flor de Sal seit 2001 geerntet wird. Schon die Phönizier und Römer gewannen an dieser Stelle Meersalz. Hierzu wird auch heute noch Meerwasser in die Felder gepumpt und die Sonne sorgt für die notwendige Verdunstung, so dass an der Oberfläche Salzflocken kristallisieren können.
Bis dahin durchläuft das Meerwasser verschiedene Becken, in denen es unterschiedlich lange steht und der Salzgehalt stetig zunimmt. Die rosa Färbung entsteht durch Mikroorganismen. Von denen ernährt sich wiederum der Salinenkrebs, der fast unverändert zu den Urzeitkrebsen geblieben ist. Yps lässt grüßen! ;-)
Das Flor de Sal wird von Mai bis August in reiner Handarbeit gewonnen. Nur in diesen Monaten ist scheint die Sonne heiß und lange genug. Außerdem herrscht dann die notwendige (geringe) Luftfeuchtigkeit. So entstehen ca. 60 – 70 Tonnen Flor de Sal im Jahr. Bei der Ernte werden die Salzkristalle vorsichtig von der Wasseroberfläche abgeschöpft und danach zum Trocknen auf Tische ausgebracht.
Neben dem reinen Salz gibt es auch Sorten, die mit mediterranen Kräutern und Gewürzen verfeinert sind. Ab und zu werden sogar limitierte Editions, wie z.B. ein Chili-Salz, hergestellt. Aufgrund seiner hohen Qualität und des Geschmacks verwenden es Spitzenküchen weltweit. Der Geschmack: Salzig – klar. Dazu ist es „nasser“ als normales Speisesalz, im Mund knusprig und es hat eine leichte Hintergrundsüße. Uns schmeckt es ausgezeichnet, ob auf dem Frühstücksei oder im Olivenöl auf Brot. Denn natürlich habe ich welches eingepackt und mitgebracht. Zu kaufen gibt es das Flor de Sal auf der ganzen Welt. Auf Mallorca gibt es eigene Läden nur mit Flor des Sal, die neben den Salzen auch passenden und schönen Nippes feil bieten . ;-)
Damit sind sie bei mir natürlich richtig. Ich konnte an folgenden Salzen, nebst Accessoires, einfach nicht vorbeigehen und habe sie eingepackt:
Also, wenn ihr mal auf Mallorca seid – ein Besuch der Salinen inklusive Führung lohnt sich!
Surf’n’Turf
Frische Gambas und ein gutes Stück Fleisch – ab und zu ein Traum! Beides ist in hervorragender Qualität auf Mallorca leicht zu bekommen und da wir auf Sons blanc einen Grill im Garten hatten, haben wir ihn auch direkt angeschmissen. Fangfrische rote Gambas von Mallorcas Nordwestküste und ein Entrecôte vom spanischen Rind – herrlich.
Dazu frischer Salat, Tomaten & Zwiebeln, Pimientos de Padrón und ein kühles Bier! Das Leben kann so einfach und schön sein.
Zum Abschluss natürlich ein Schlückchen vom Suau. ;-)
Deià, Alan & fangfrischer Fisch in der Bucht von Cala Deià
Deià ist ein Dorf auf einem Hügel am Rande des Tramuntanagebirges. Es wird auch das Künstlerdorf Mallorcas genannt, da sich im letzten Jahrhundert zahlreiche Künstler hier niedergelassen haben, darunter Pablo Picasso, Peter Ustinov, uva. Bis heute leben viele Künstler hier mit offenen Ateliers und genießen die inspirierende Umgebung. Es macht einfach Spaß durch die Gassen zu schlendern und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Hinzu kommen fantastische Ausblicke auf’s Meer!
Mit die schönste Aussicht bietet die Terrasse des Hotels La Residencia.
Hier kann man sehr gut einkehren, einen Drink nehmen und dabei die tolle Aussicht genießen.
Bei der Auswahl des Drinks kam ich mit dem Bartender ins Gespräch und er erzählte mir, dass im Hotel ein Künstler sein Atelier hätte. So lernte ich dann Alan kennen. Ursprünglich aus London stammend lebt er seit über 15 Jahren in Deià.
Alan hat seinen britischen Humor mit nach Mallorca gebracht und man kommt schnell mit ihm ins Gespräch und glaubt mir, dabei wird viel gelacht. Er hat schon einiges in seinem Leben gemacht: Von Art Shows bei BBC, Dozent an einer Kunsthochschule, Malkurse mit Tom Hanks bis hin zu einer Ausstellung in der British National Collection. Und und und…
Sehr schön auch die Geschichte, wie es zu der Gestaltung eines CD Covers für Robert Palmer kam. Es macht großen Spaß ihm zuzuhören und man spürt die Erfahrung eines ereignisreichen Lebens. Grundentspannt und offen genießt er seinen „Altersruhesitz“ auf Mallorca. Neben einer guten Portion Inspiration, habe ich dann noch obiges Zitronenbild eingepackt. Das ziert jetzt eine Wand in unserer Küche und ist eine schöne Erinnerung an den Mallorca Trip und Alan.
Paradiesisch: Fangfrischer Fisch im Ca’s Patró March
Von Deià ging es dann mit knurrendem Magen weiter nach Cala Deià. Dort liegt direkt an einer Klippe über dem Wasser eines der besten Fischrestaurants der Insel: das Ca’s Patró March. Unser Ziel! ;-)
Das Ca’s Patró March wird in dritter Generation einer einheimischen Fischerfamilie betrieben. Es herrscht ein buntes Treiben. Vom Anzugträger bis zum Badegast im nassen Badeoutfit ist alles dabei und erwünscht. Locker und ungezwungen genießt jeder die traumhafte Umgebung und das gute Essen.
Der Fisch ist über jeden Zweifel erhaben. Frisch aus dem Meer, einfach und klassisch zubereitet kommt er auf den Teller: ein wirklicher Genuss mit paradiesischem Flair.
Absolute Empfehlung. Solltet ihr während eines Mallorca Aufenthaltes die Möglichkeit haben, nehmt diese Atmosphäre mit.
Sehr guter und fangfrischer Fisch zu einem mehr als fairen Preis: Für meinen roten Thunfisch habe ich ca. 22 Euro bezahlt.
Son blanc, Rosa & Kekse
Gewohnt haben wir, wie oben schon erwähnt, in Es Llombards im Süd-Osten von Mallorca. Rosas Oase Son blanc haben wir bei airbnb entdeckt. Eine perfekte Wahl und ein Traum in jeder Hinsicht.
Son blanc bietet viel Raum zum Seele Baumeln lassen Ein inspirierender Ort zum Wohlfühlen.
Ruhig, großzügig und mit viel Liebe zum Detail gestaltet, verstehen es Rosa und ihre bessere Hälfte Claudio, alt und neu harmonisch zu kombinieren. Ein meditatives Refugium zum Entspannen! Viele Plätze laden zum Verweilen ein.
Die Beiden sind fantastische Gastgeber und sehr sympathische Zeitgenossen. Bei unserem nächsten Besuch gibt es einen veganen Kochkurs. Wir sind gespannt! :-)
Kekse
Zum Abschied gab es von Rosa und Claudio Kekse. Nicht irgendwelche Kekse, sondern eine typische mallorquinische Spezialität: Seefahrerkekse (Galletes Marineres) von der Familie Noceras aus Muro.
Handgemacht (nach altem Familienrezept) aus Olivenöl, Hefe, Schmalz, Weizenmehl und Salz. Sie schmecken einfach lecker. Klar habe ich die auch eingepackt.
Und das war sie auch schon, meine kleine Kiste voll Erinnerungen an den Tripp nach Mallorca. Danke fürs Lesen! Ist dann doch „etwas“ länger geworden… ;-)
P.S. Strand
Fast vergessen. Natürlich waren wir auch mal am Strand. Und da habe ich dann die Muschel für die Liebste gefunden und ebenfalls eingepackt.
P.P.S. Kiste
Die Kiste wurde übrigens früher auf einem Fischerboot verwendet um Sardinen zwischenzulagern.
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