Kochu Karu – was passiert, wenn die traditionelle koreanische Küche auf den spanischen Tapas Gedanken trifft? Das kann man in Berlin auf wundervolle Weise am eigenen Gaumen erleben.
Nach dem Besuch der re:publica 2015 in Berlin (Gourmetgeeks auf der re:publica 2015) verbrachten wir noch einige Tage in Berlin und besuchten gemeinsam mit Freunden das Kochu Karu. Die Erwartungen waren hoch: Fusionküche zwischen Korea und Spanien, ausgezeichnet mit einem Bib Gourmant vom Guide Michelin! Selten waren wir so gespannt auf einen kulinarischen Abend.
Was wir auf dem Teller hatten
Der Blick auf die Karte versprach einiges. Für uns war schnell klar, dass wir möglichst viele verschiedene Gerichte bzw. Tapas probieren wollten, sodass wir uns für eine Auswahl an Tapas und ein Hauptgericht entschieden.
Auf unseren Tellern:
Bei der Auswahl wurden wir sehr charmant von der aus Korea stammenden Bin Lee-Zauner beraten, die uns zu fast jedem Gericht eine kleine Geschichte erzählte.
So sind z.B. Kroketten erst seit ca. 100 Jahren in Korea bekannt und wurden aus Europa nach Korea importiert.
Da Koreaner das Wort Kroketten nicht aussprechen können, heißen sie dort „Goroke“. Wieder was gelernt – und köstlich waren sie auch!
Fusion & Küche
Bin betreibt das Kochu Karu gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten José Miranda Morillo. Wie man unschwer am Namen erkennt, ist José der spanische Teil der Fusion(küche) und verantwortlich für die Küche im Kochu Karu.
Als Gast spürt man, dass Bin und José lieben was sie tun und viel Leidenschaft, Herzblut und Liebe zum Detail ins Kochu Karu stecken. Es ist bemerkenswert, mit wie viel Kreativität und Sinn für Geschmack die Speisen zubereitet werden und was José mit seinem Team in der kleinen Küche zaubert.
Viele Gerichte gibt es auch in einer vegetarischen und veganen Version. Mit ca. 5 Euro je Tapas und ca. 15 Euro für ein Hauptgericht sind die Preise im Wortsinne: preiswert!
Wein zur Fusion: Die Weinkarte
Als Begleitung zum Essen stehen passende und gute Weine von ausgesuchten Winzern zur Wahl. Menus können mit Weinbegleitung bestellt werden, so dass man sich um nichts kümmern muss und alles passt.
Wir hatten einen Riesling vom Weingut Jakob Jung und vom Weingut Knewitz den Cuvée Wunderkind. Lecker!
Ambiente: Die Einrichtung
Die Einrichtung des Kochu Karu ist schlicht ohne kühl zu sein und konzentriert sich auf das Wesentliche: Platz zum Essen und Wohlfühlen.
Besonders gefallen uns die tollen Wandbilder von Ulrich Scheel, die eine kulinarische Reise von Korea bis nach Berlin zeigen.
One more thing: Singmahl! (mit einer Opernsängerin)
Noch eine bemerkenswerte Sache: Bin Lee-Zauner ist ausgebildete Opernsängerin und wenn es ihre Zeit zulässt, nimmt sie z.B. Engagements an der Deutschen Oper an. Diese Leidenschaft bringt Bin in Form des Singmahls! in Kochu Karu ein.
Das Singmahl! ist eine regelmäßig stattfindende musikalische Soirée, begleitet von einem vier oder fünf Gänge Menü. Leider fand bei unserem Besuch keine statt – das holen wir nach, sobald wir wieder in der Hauptstadt sind. Und darauf freuen wir uns schon jetzt!
Abschluss und Empfehlung
Zum Abschluss gab es noch einen koreanischen Reisschnapps. Satt und mit einem wohligen Gefühl im Magen starteten wir dann in eine lange Berliner Nacht.
Also, wenn ihr (so wie wir) sowohl die koreanische, als auch die spanische Küche liebt, in Berlin seid und Lust auf ein geschmackliches Feuerwerk und Abenteuer habt, dann schaut im Kochu Karu vorbei!